Wartmann


Lebensdaten

Personen-ID
Professbuch Band
A
Professbuch Kapitel
II. Die Mönche des 11. Jahrhunderts., Nr. 12
Professbuchnr.
37

Professbuchtext
Wartmann. Von 1026 bis 1034 Bischof von Konstanz87. Über seine Herkunft aus Einsiedeln erfahren wir erstmals aus einer im 14. Jahrhundert in der Einsiedler (heute Karlsruher) Handschrift des Chronicons Hermann d. L. zum Jahre 1032 angebrachten Glosse: «Warmannus eps. Constantiensis, quondam monachus huius loci»88. Die weitere Bemerkung daselbst, dass er ein Freiherr von Bonstetten gewesen sei, gehört erst dem ausgehenden 15. Jahrhundert an89; er gehörte den Grafen von Kyburg-Dillingen zu. Bonstetten (S. 206) führt ihn kurzweg als «bischof zu Costanz» unter den aus Einsiedeln postulierten Prälaten an. Tschudi hat für seine Bemerkung im Liber Heremi90 jedenfalls das Chronikon Hermanns vor sich gehabt, denn er schreibt: «... Cui Vuarmannus genere de Bonstetten nobilis successit, Monachus Coenobii nostri Loci Heremitarum, regit Annis 8.» Piper91 macht ihn willkürlich zu einem Abte von Einsiedeln92.
Als Bischof erhielt Warmann am 20. September 1026 in Mainz die Weihe93; 1027 ist er mit Konrad II. in Italien94. Im März 1030 wird er Vormund Herzog Hermanns von Schwaben, dem das Herzog Ernst genommene Herzogtum Schwaben übertragen wird95; in den folgenden Kämpfen gegen Herzog Ernst spielte er eine grosse Rolle, da er bis im August 1033 Vormund blieb96. Den Abt Berno von der Reichenau zwang er zur Herausgabe der diesem vom Papste zugestandenen bischöflichen Insignien97. Dem Gründer von Muri, Graf Radbot, und dem ersten Propst daselbst, Reginbert, gestattete er die Errichtung der Pfarrei Muri als einer Plebanie des Klosters98. Er starb den 10. April 1034 auf einer Romreise mit allen seinen Begleitern an einer Seuche, wie ja auch der oben zitierte Liber Heremi sagt99.