Abt Johannes II. von Hasenburg (1327 – 1334)
Abtbuch-Eintrag
Johannes II. von Hasenburg (1327-34)361. Nach Radegg war Johannes von Hasenburg im Jahre 1314 der jüngste unter den damaligen Priestern des Konvents. Er gehörte wahrscheinlich dem Willisauer Zweig dieses aus dem Burgundischen stammenden Geschlechtes an362; in der Urkunde vom 23. Juni 1327 erscheint Haimo von Hasenburg, Kilchherr von Willisau als Zeuge, was Beziehungen zu unserm Abte nahelegt363. Er war 1314 Großkeller (Cellerarius) des Stiftes, war aher beim Überfall des Klosters so schwach, daß die Schwyzer ihn nicht mitnahmen. Seit dem Jahre 1322 erscheint er als Propst in St. Gerold364. Als Propst wird er noch den 5. Mai 1326 genannt365. Die oben genannte Urkunde vom 23. Juni 1327, in der Haimo von Hasenburg genannt wird, läßt bereits auf Um als Abt schließen, der das erste Mal, den 12. September 1327 als solcher siegelt366. Nach Bonstetten wurde er den 14. Januar 1326 (Glosse) in Pfäffikon gewählt367. Nach Konstanz hatte er für die Benediktion dem Bischof 10, dessen Dienern 3 Pfund zu zahlen; als erste Früchte mußte er aber 100 Mark erlegen, wozu noch andere Abgaben kamen368.
Wie sein Vorgänger war auch er vor allem darauf bedacht, die tiefen Wunden, die der Marchenstreit geschlagen, zu heilen. Er ließ darum die alten Urbarien erneuern. Das 1331 angelegte große Urbar hat sich nebst drei kleinern andern Verzeichnissen noch erhalten369. Auch die sogen. Hofrechte wurden neu verzeichnet370. Mit den Gotteshausammännern hielt er fleißig Abrechnung371. Dazu kamen noch Visitationen der Stiftsgüter und die Aufnahme von Inventarien372. Alles zeugt dafür, daß Abt Johannes II. ein weiser Verwalter war. So erklärt es sich auch, daß er die Schulden seines Vorgängers wie die eigenen bezahlen, den Hof in Illnau wieder zurückkaufen und sonst noch einige Güter erwerben konnte373. Einige Güter im Aargau wurden freilich durch ihn veräußert374.
Gerade diese glückliche Hand des Abtes in der Regelung zeitlicher Angelegenheiten mag dazu geführt haben, daß ihm von Anfang 1330 bis zum 17. Februar 1331 die Verwaltung der Abtei Engelberg übertragen wurde; der damalige Abt von Engelberg, Walter III. Amstutz, weilte diese Zeit über in Einsiedeln. Engelberg war durch einen Klosterbrand im Jahre 1306, durch seinen Marchenstreit mit Uri u. a. m. finanziell sehr geschwächt worden375. In dem Konflikte der Stadt Zürich mit Herzog Otto von Österreich suchte er zu vermitteln376. Theoderich von Batzenberg betraute ihn mit der Vollstreckung seines Testamentes377; alles Zeichen des großen Ansehens, dessen sich der Abt erfreute. Wie drei seiner Mitbrüder Äbte in St. Gallen, Pfäfers und Disentis wurden, haben wir schon früher gehört.
Die Vogteilehen in der March und diesseits des Zürichsees gingen 1330 an die Herzöge Otto und Alb recht von Österreich über, die damit aber wieder Johannes von Habsburg-Laufenburg-Rapperswil belehnten378. 1333 erfahren wir auch, daß das Stift den Kirchensatz zu Wichtracht im Kanton Bern besaß, wo es übrigens schon 1266 Güter innehatte379. Die Pfarrei Meilen wurde unter Abt Johannes den 31. Dezember 1332 endgültig dem Stifte einverleibt380. In Einsiedeln lassen sich unter diesem Abte erstmals die sogen. Gästlinge, d. h. verarmte Gotteshausleute, die auf Kosten des Stiftes unterhalten wurden, nachweisen381. Erwähnenswert ist noch eine Bücherschenkung, die Hermann, Pfarrer von Freienbach, den 28. Februar 1332, vornahm382.
Abt Johannes war keine lange Regierung vergönnt. Er war, wie wir gehört, schon 1314 sehr schwächlich. In den Jahren 1330 und 1332 mußte er die warmen Bäder von Baden aufsuchen383. Er starb den 21. Juli, wie das Nekrologium von Fahr hat384, jedenfalls im Jahre 1334, denn er erscheint urkundlich zum letzten Mal den 20. Mai 1334385. Den 23. November 1334 erscheint aber bereits sein Nachfolger386. - Er stiftete auch eine Jahrzeit, wie aus dem unter ihm angelegten Urbar hervorgeht387.
Von Abt Johannes hat sich ein Siegel erhalten. Es ist spitzoval (ca. 66 X 40 mm). Es zeigt unter gotischem Baldachin den sitzenden Abt mit Buch und Stab und trägt die Inschrift: «S. IOHIS : DEI : GRA : A : MON : HEREMITAR»388.
Wie sein Vorgänger war auch er vor allem darauf bedacht, die tiefen Wunden, die der Marchenstreit geschlagen, zu heilen. Er ließ darum die alten Urbarien erneuern. Das 1331 angelegte große Urbar hat sich nebst drei kleinern andern Verzeichnissen noch erhalten369. Auch die sogen. Hofrechte wurden neu verzeichnet370. Mit den Gotteshausammännern hielt er fleißig Abrechnung371. Dazu kamen noch Visitationen der Stiftsgüter und die Aufnahme von Inventarien372. Alles zeugt dafür, daß Abt Johannes II. ein weiser Verwalter war. So erklärt es sich auch, daß er die Schulden seines Vorgängers wie die eigenen bezahlen, den Hof in Illnau wieder zurückkaufen und sonst noch einige Güter erwerben konnte373. Einige Güter im Aargau wurden freilich durch ihn veräußert374.
Gerade diese glückliche Hand des Abtes in der Regelung zeitlicher Angelegenheiten mag dazu geführt haben, daß ihm von Anfang 1330 bis zum 17. Februar 1331 die Verwaltung der Abtei Engelberg übertragen wurde; der damalige Abt von Engelberg, Walter III. Amstutz, weilte diese Zeit über in Einsiedeln. Engelberg war durch einen Klosterbrand im Jahre 1306, durch seinen Marchenstreit mit Uri u. a. m. finanziell sehr geschwächt worden375. In dem Konflikte der Stadt Zürich mit Herzog Otto von Österreich suchte er zu vermitteln376. Theoderich von Batzenberg betraute ihn mit der Vollstreckung seines Testamentes377; alles Zeichen des großen Ansehens, dessen sich der Abt erfreute. Wie drei seiner Mitbrüder Äbte in St. Gallen, Pfäfers und Disentis wurden, haben wir schon früher gehört.
Die Vogteilehen in der March und diesseits des Zürichsees gingen 1330 an die Herzöge Otto und Alb recht von Österreich über, die damit aber wieder Johannes von Habsburg-Laufenburg-Rapperswil belehnten378. 1333 erfahren wir auch, daß das Stift den Kirchensatz zu Wichtracht im Kanton Bern besaß, wo es übrigens schon 1266 Güter innehatte379. Die Pfarrei Meilen wurde unter Abt Johannes den 31. Dezember 1332 endgültig dem Stifte einverleibt380. In Einsiedeln lassen sich unter diesem Abte erstmals die sogen. Gästlinge, d. h. verarmte Gotteshausleute, die auf Kosten des Stiftes unterhalten wurden, nachweisen381. Erwähnenswert ist noch eine Bücherschenkung, die Hermann, Pfarrer von Freienbach, den 28. Februar 1332, vornahm382.
Abt Johannes war keine lange Regierung vergönnt. Er war, wie wir gehört, schon 1314 sehr schwächlich. In den Jahren 1330 und 1332 mußte er die warmen Bäder von Baden aufsuchen383. Er starb den 21. Juli, wie das Nekrologium von Fahr hat384, jedenfalls im Jahre 1334, denn er erscheint urkundlich zum letzten Mal den 20. Mai 1334385. Den 23. November 1334 erscheint aber bereits sein Nachfolger386. - Er stiftete auch eine Jahrzeit, wie aus dem unter ihm angelegten Urbar hervorgeht387.
Von Abt Johannes hat sich ein Siegel erhalten. Es ist spitzoval (ca. 66 X 40 mm). Es zeigt unter gotischem Baldachin den sitzenden Abt mit Buch und Stab und trägt die Inschrift: «S. IOHIS : DEI : GRA : A : MON : HEREMITAR»388.
Professbucheintrag