Abt Ulrich II. von Winneden (1267 – 1277)
Abtbuch-Eintrag
Ulrich II. von Winneden (1267-77)273. Nach dem Liber Heremi gehörte Ulrich den Edeln von Winneden (heute Wennedach im württembergischen Oberamt Biberach, Gemeinde Reinstetten) an. Er war nach dem gleichen Zeugen vorher Kustos274. Wirklich erscheint auch 1263 ein Kustos Ulrich als Zeuge275.
Erstmals wird der Abt urkundlich erwähnt den 25. Oktober 1268 in einem Streit über das Eigentumsrecht auf die Mauer zwischen dem Einsiedlerhof und dem Fraumünsterkirchhof in Zürich276. Dem Stifte erwarb er den 1. Oktober 1270 die Vogtei über die Golteshausgüter in Erendingen (Kanton Aargau), die Ludwig von Liebegge von dem Grafen von Rapperswil zu Lehen hatte, zurück277. Konrad von Hombrechtikon, Untertruchseß des Abtes278, schenkte dem Stift eine Reihe von Gütern in den Höfen, wogegen für ihn und seine Angehörigen fünf Jahrzeiten gehalten werden sollten279. Eine weitere Vergabung, die Diethoh von Winneden gemacht, gaben Abt und Konvent den 13. Januar 1275 wieder zurück, da sie nicht zum Vorteil des Klosters ausfiel280. Weitere Urkunden beschlagen Lehengeschäfte281. Im Jahre 1276 wird erstmals die Genossame erwähnt, d. h. eine Vereinigung verschiedener Grundherren zur Regelung der Ehen ihrer Eigenleute. Über die ökonomische Lage des Stiftes gibt uns eine Einschätzung der Stiftseinkünfte, die auf Verlangen des zweiten Lyoner Konzils zwecks eines neuen Kreuzzuges 1275 vorgenommen wurde, Auskunft. Darnach beliefen sich die Einkünfte insgesamt auf 818 Zürcher Pfund (ca. Fr. 16,360).
Von besonderer Bedeutung war die am 26. Januar 1274 durch König Rudolf von Habsburg in Zürich vorgenommene Erhebung des Abtes in den Reichsfürstenstand282. Es ist dies die erste Urkunde, in der ausdrücklich von der Verleihung dieser Würde die Rede ist. Diese Würde hat sich aus der Immunität heraus entwickelt, die ja schon dem ersten Abte verliehen wurde; Rudolf bezeugt darum auch ausdrücklich, daß schon die Vorgänger des Abtes die Würde besessen hätten.
Abt Ulrich starb, wie die Annalen283 ausdrücklich berichten, in Como. Wahrscheinlich befand er sich auf einer Romfahrt. Als Todestag geben die Fragmenta incerta den 11. August an284; merkwürdigerweise führt auch das Nekrologium von Zwiefalten zum 11. August den Tod unseres Abtes an285. Nach Bonstetten286 wurde er auch in Como begraben.
Das Siegel dieses Abtes weist in spitzovalem Feld (68 X 39 mm) einen sitzenden Abt mit Stab und Buch auf. Die Umschrift lautet: «† S. VLRICI DEI GRACIA ABBATIS HEREMTAR»287.
Erstmals wird der Abt urkundlich erwähnt den 25. Oktober 1268 in einem Streit über das Eigentumsrecht auf die Mauer zwischen dem Einsiedlerhof und dem Fraumünsterkirchhof in Zürich276. Dem Stifte erwarb er den 1. Oktober 1270 die Vogtei über die Golteshausgüter in Erendingen (Kanton Aargau), die Ludwig von Liebegge von dem Grafen von Rapperswil zu Lehen hatte, zurück277. Konrad von Hombrechtikon, Untertruchseß des Abtes278, schenkte dem Stift eine Reihe von Gütern in den Höfen, wogegen für ihn und seine Angehörigen fünf Jahrzeiten gehalten werden sollten279. Eine weitere Vergabung, die Diethoh von Winneden gemacht, gaben Abt und Konvent den 13. Januar 1275 wieder zurück, da sie nicht zum Vorteil des Klosters ausfiel280. Weitere Urkunden beschlagen Lehengeschäfte281. Im Jahre 1276 wird erstmals die Genossame erwähnt, d. h. eine Vereinigung verschiedener Grundherren zur Regelung der Ehen ihrer Eigenleute. Über die ökonomische Lage des Stiftes gibt uns eine Einschätzung der Stiftseinkünfte, die auf Verlangen des zweiten Lyoner Konzils zwecks eines neuen Kreuzzuges 1275 vorgenommen wurde, Auskunft. Darnach beliefen sich die Einkünfte insgesamt auf 818 Zürcher Pfund (ca. Fr. 16,360).
Von besonderer Bedeutung war die am 26. Januar 1274 durch König Rudolf von Habsburg in Zürich vorgenommene Erhebung des Abtes in den Reichsfürstenstand282. Es ist dies die erste Urkunde, in der ausdrücklich von der Verleihung dieser Würde die Rede ist. Diese Würde hat sich aus der Immunität heraus entwickelt, die ja schon dem ersten Abte verliehen wurde; Rudolf bezeugt darum auch ausdrücklich, daß schon die Vorgänger des Abtes die Würde besessen hätten.
Abt Ulrich starb, wie die Annalen283 ausdrücklich berichten, in Como. Wahrscheinlich befand er sich auf einer Romfahrt. Als Todestag geben die Fragmenta incerta den 11. August an284; merkwürdigerweise führt auch das Nekrologium von Zwiefalten zum 11. August den Tod unseres Abtes an285. Nach Bonstetten286 wurde er auch in Como begraben.
Das Siegel dieses Abtes weist in spitzovalem Feld (68 X 39 mm) einen sitzenden Abt mit Stab und Buch auf. Die Umschrift lautet: «† S. VLRICI DEI GRACIA ABBATIS HEREMTAR»287.
Professbucheintrag