Abt Konrad I. (1213 – 1233)
Abtbuch-Eintrag
Konrad I. (1213-33)213. Auch hier verdanken wir die Nachrichten über die Herkunft des Abtes dem Liber Heremi214 und Bonstetten215, die ihn einen Grafen von Kiburg-Thun nennen. Nach Bonstetten hatte er drei Brüder, von denen einer griechischer Kaiser, der andere, Heinrich, Bischof von Basel und ein dritter Erzbischof von Salzburg war. Von diesen sind nur Heinrich, der von 1216 bis 1238 Bischof von Basel war und Burkard, Herr von Unspunnen (1221-36) bekannt.
Konrad kam in einer sehr unruhigen Zeit an die Regierung, denn im Reiche lagen Kaiser Otto IV. und der gegen ihn gerufene Friedrich II. miteinander im Kampfe. Diese Umstände mochten die Schwyzer benützen, um ihre Vorstöße auf das Stiftsgebiet zu erneuern. Von Seite des Stiftes traten die Vögte des Stiftes, Rudolf und Heinrich von Rapperswil mit aller Macht auf den Plan, so daß ein regelrechler Kleinkrieg entstand. Nach drei Jahren stellten sich beide Parteien endlich dem Landgrafen des Zürichgaus, Rudolf dem Alten von Habsburg - die Habsburger waren hier auf die Lenzburger gefolgt - und versprachen, sich seiner Entscheidung zu fügen. Nach der Untersuchung an Ort und Stelle fällte Rudolf den 11. Juni 1217 den Entscheid, der dahin ausfiel, daß den Schwyzern das hintere Sihltal, sowie die Täler der Waag und Minster und das obere Alptal zugesprochen wurde; ein Teil wurde allerdings gemeinsame Allmend216. So verlor das Stift einen Teil seines Besitzes. Kurz darauf traf ein zweites Unglück das Kloster. Am 5. Mai 1226 brannte dasselbe nieder; doch konnte Abt Konrad das Stift noch im gleichen Jahre wieder herstellen217 und Bischof Konrad von Konstanz die Kirche und Abteikapelle wieder einweihen.
Wohl zum Danke für die tatkräftige Hilfe, die die Rapperswiler Herren dem Kloster im Marchenstreite erwiesen, gestattete Abt Konrad Graf Rudolf, auf der dem Stifte gehörenden Landzunge Endingen sich anzusiedeln; so entstanden dort Schloß und Stadt Rapperswil um das Jahr 1230218. Durch einen Schiedspruch wurde 1228 ein strittiger Hof in Buttisholz dem Kloster zugesprochen219. Zu einem Gütertausch des Scolars Hermann von Höhreute, der Einsiedler Erblehen in Bibruck (Württemberg) inne hatte, gab der Abt 1216 seine Zustimmung220.
Papst Honorius III. nahm die Dienste unseres Abtes in Anspruch, indem er ihn zugleich mit andern Prälaten 1217 zum Schiedsrichter in einem Streite um die Kirche in Montlingen bestellte221. Der früher erwähnte Streit wegen dem Patronatsrecht in Fahr fand 1219 seine endgültige Erledigung, indem Bischof Konrad II. von Konstanz auf Bitten des Erzbischofs Eberhard von Salzburg den Verzicht des Abtes Ulrich I. auf diese Kirche beurkundete222; der päpstliche Legat Konrad, Bischof von Porto, bestätigte Propst und Frauen im Fahr diese Übertragung den 11. Januar223.
Wahrscheinlich der Regierungszeit dieses Abtes (möglicherweise aber auch der seines Nachfolgers) gehört das älteste Urbar von Einsiedeln an, das sich am Rande des in Handschrift 83 befindlichen Breviers erhalten hat. Es gibt uns, obwohl nicht vollständig, doch sehr wertvolle Aufschlüsse nicht nur über die Besitzungen des Klosters und dessen Einkünfte, sondern auch über wirtschaftliche und kulturelle Zustände224.
Ähnlich wie seine unmittelbaren Vorgänger verzichtete auch Abt Konrad auf die Abtei. Die Annalen geben das Jahr 1234 an225. Als Todesjahr gibt Bonstetten 1234 an226, während als Todestag der 13. Mai angegeben wird227. Im Nekrologium der Mehrerau findet sich zum 14. Mai ein Cunradus abb., der möglicherweise mit unserm Abt identisch ist228. Nach Bonstetten (S. 197) wurde er vor dem St. Katharinenaltar begraben, den er gestiftet hatte.
Konrad kam in einer sehr unruhigen Zeit an die Regierung, denn im Reiche lagen Kaiser Otto IV. und der gegen ihn gerufene Friedrich II. miteinander im Kampfe. Diese Umstände mochten die Schwyzer benützen, um ihre Vorstöße auf das Stiftsgebiet zu erneuern. Von Seite des Stiftes traten die Vögte des Stiftes, Rudolf und Heinrich von Rapperswil mit aller Macht auf den Plan, so daß ein regelrechler Kleinkrieg entstand. Nach drei Jahren stellten sich beide Parteien endlich dem Landgrafen des Zürichgaus, Rudolf dem Alten von Habsburg - die Habsburger waren hier auf die Lenzburger gefolgt - und versprachen, sich seiner Entscheidung zu fügen. Nach der Untersuchung an Ort und Stelle fällte Rudolf den 11. Juni 1217 den Entscheid, der dahin ausfiel, daß den Schwyzern das hintere Sihltal, sowie die Täler der Waag und Minster und das obere Alptal zugesprochen wurde; ein Teil wurde allerdings gemeinsame Allmend216. So verlor das Stift einen Teil seines Besitzes. Kurz darauf traf ein zweites Unglück das Kloster. Am 5. Mai 1226 brannte dasselbe nieder; doch konnte Abt Konrad das Stift noch im gleichen Jahre wieder herstellen217 und Bischof Konrad von Konstanz die Kirche und Abteikapelle wieder einweihen.
Wohl zum Danke für die tatkräftige Hilfe, die die Rapperswiler Herren dem Kloster im Marchenstreite erwiesen, gestattete Abt Konrad Graf Rudolf, auf der dem Stifte gehörenden Landzunge Endingen sich anzusiedeln; so entstanden dort Schloß und Stadt Rapperswil um das Jahr 1230218. Durch einen Schiedspruch wurde 1228 ein strittiger Hof in Buttisholz dem Kloster zugesprochen219. Zu einem Gütertausch des Scolars Hermann von Höhreute, der Einsiedler Erblehen in Bibruck (Württemberg) inne hatte, gab der Abt 1216 seine Zustimmung220.
Papst Honorius III. nahm die Dienste unseres Abtes in Anspruch, indem er ihn zugleich mit andern Prälaten 1217 zum Schiedsrichter in einem Streite um die Kirche in Montlingen bestellte221. Der früher erwähnte Streit wegen dem Patronatsrecht in Fahr fand 1219 seine endgültige Erledigung, indem Bischof Konrad II. von Konstanz auf Bitten des Erzbischofs Eberhard von Salzburg den Verzicht des Abtes Ulrich I. auf diese Kirche beurkundete222; der päpstliche Legat Konrad, Bischof von Porto, bestätigte Propst und Frauen im Fahr diese Übertragung den 11. Januar223.
Wahrscheinlich der Regierungszeit dieses Abtes (möglicherweise aber auch der seines Nachfolgers) gehört das älteste Urbar von Einsiedeln an, das sich am Rande des in Handschrift 83 befindlichen Breviers erhalten hat. Es gibt uns, obwohl nicht vollständig, doch sehr wertvolle Aufschlüsse nicht nur über die Besitzungen des Klosters und dessen Einkünfte, sondern auch über wirtschaftliche und kulturelle Zustände224.
Ähnlich wie seine unmittelbaren Vorgänger verzichtete auch Abt Konrad auf die Abtei. Die Annalen geben das Jahr 1234 an225. Als Todesjahr gibt Bonstetten 1234 an226, während als Todestag der 13. Mai angegeben wird227. Im Nekrologium der Mehrerau findet sich zum 14. Mai ein Cunradus abb., der möglicherweise mit unserm Abt identisch ist228. Nach Bonstetten (S. 197) wurde er vor dem St. Katharinenaltar begraben, den er gestiftet hatte.
Professbucheintrag