Abt Ulrich I. von Rapperswil (1192 – 1206)
Abtbuch-Eintrag
Ulrich I. von Rapperswil (1192-1206)196. Der Rücktritt Wernhers hatte zur Folge, daß diesmal der Schirmvogt des Klosters, Rudolf von Rapperswil, mit seinen Forderungen durchdrang; denn aller Wahrscheinlichkeit nach war der Nachfolger Wernhers ein Rapperswiler. Die alten Annalen geben uns darüber freilich keinen Aufschluß, denn dort hat eine Hand den ganzen Eintrag über Ulrich, der als «Flagellum quoddam iracundiae Dei» bezeichnet wird, ausgetilgt. Der Liber Heremi und Bonstetten nennen ihn aber einen Rapperswiler, beide betonen zugleich seine schlechte Regierung197.
Seine Wahl erfolgte aber durch die Brüder, wenn auch wahrscheinlich unter dem Druck von Seiten des Vogtes198. Wodurch sich Rudolf das vernichtende Urteil seiner Zeit zugezogen, wissen wir nicht mehr. Was uns aus seiner Regierung überliefert ist, zeigt, daß er doch auch den Nutzen des Stiftes zu wahren suchte. So verteidigte er mit Erfolg gegen Bischof Lütold von Basel das alternierende Präsentationsrecht des Klosters auf die Kirche zu Hohenkirch im Oberelsaß199. Bischof Lütold bezeugte auch 1205 und 1206, daß Einsiedeln das Patronat über die Kirche in Stetten, ebenfalls im Oberelsaß, zugleich mit der St. Leonhardskirche in Basel innehabe200. Hingegen verlor Abt Ulrich das Patronat über die Kirche in Weiningen, das Judenta von Regensburg Fahr geschenkt hatte; da Einsiedeln sich als Herr in Fahr betrachtete, wollte es auch dieses Recht ausüben, was aber Bischof Diethelm von Konstanz den Frauen zuwies201.
Wenn auch diese Vorgänge auf die Regierung des Abtes kein schiefes Licht werfen, so steht doch fest, daß er 1206 auf die Abtei verzichten mußte202. Der gleichen Quelle zufolge starb er noch im gleichen Jahre. Der Todestag ist unbekannt.
Von Abt Ulrich hat sich ein Siegel an der Urkunde von 1194 erhalten. Es ist spitzoval (62 X 42 mm) und zeigt im Siegelfeld einen stehenden Abt mit Mitra und Stab. Die Umschrift lautet: «OLRICVS. DEI. GRA. HEREMITARV. ABBAS». Der Umstand, daß der Abt eine Inful trägt, mag man auf Kosten des Stechers setzen, denn es ist nicht bekannt, daß dieser Abt ein solches Privilegium besessen oder verdient hätte203.
Seine Wahl erfolgte aber durch die Brüder, wenn auch wahrscheinlich unter dem Druck von Seiten des Vogtes198. Wodurch sich Rudolf das vernichtende Urteil seiner Zeit zugezogen, wissen wir nicht mehr. Was uns aus seiner Regierung überliefert ist, zeigt, daß er doch auch den Nutzen des Stiftes zu wahren suchte. So verteidigte er mit Erfolg gegen Bischof Lütold von Basel das alternierende Präsentationsrecht des Klosters auf die Kirche zu Hohenkirch im Oberelsaß199. Bischof Lütold bezeugte auch 1205 und 1206, daß Einsiedeln das Patronat über die Kirche in Stetten, ebenfalls im Oberelsaß, zugleich mit der St. Leonhardskirche in Basel innehabe200. Hingegen verlor Abt Ulrich das Patronat über die Kirche in Weiningen, das Judenta von Regensburg Fahr geschenkt hatte; da Einsiedeln sich als Herr in Fahr betrachtete, wollte es auch dieses Recht ausüben, was aber Bischof Diethelm von Konstanz den Frauen zuwies201.
Wenn auch diese Vorgänge auf die Regierung des Abtes kein schiefes Licht werfen, so steht doch fest, daß er 1206 auf die Abtei verzichten mußte202. Der gleichen Quelle zufolge starb er noch im gleichen Jahre. Der Todestag ist unbekannt.
Von Abt Ulrich hat sich ein Siegel an der Urkunde von 1194 erhalten. Es ist spitzoval (62 X 42 mm) und zeigt im Siegelfeld einen stehenden Abt mit Mitra und Stab. Die Umschrift lautet: «OLRICVS. DEI. GRA. HEREMITARV. ABBAS». Der Umstand, daß der Abt eine Inful trägt, mag man auf Kosten des Stechers setzen, denn es ist nicht bekannt, daß dieser Abt ein solches Privilegium besessen oder verdient hätte203.
Professbucheintrag