Abt Rudolf II. (1142 – 1171)
Abtbuch-Eintrag
Rudolf II. (1142-71)169. Rudolf, «von geburt auch ain herr, und doch unwissent des geschlechts namen»170 wird von Hartmann171 den Grafen von Lupfen-Stühlingen zugewiesen. Seine Wahl zum Abte vollzog sich indes nicht ohne große Schwierigkeiten, wie uns die Annales Einsidlenses172 ausführlicher berichten.
Nach dem Tode Wernhers wählten die Mönche in gewohnter Weise den neuen Abt. Der Vogt des Klosters, Rudolf von Rapperswil, und die Ministerialen waren aber damit nicht einverstanden, da sie nicht gehört worden waren. Sie überfielen darum das Stift, verwundeten einige der Insaßen, andere, darunter der neugewählte Abt, flohen und suchten König Konrad III. auf, der damals gerade in Konstanz weilte. Die Übeltäter wurden ihres Frevels überführt und entgingen nur mit knapper Not der Todesstrafe. Der neue Abt fand am 10. April 1142 seine Bestätigung durch den König und wurde zwei Tage später, am Palmsonntag, durch Kardinal Dietwin auf der Reichenau benediziert173. Kardinal Dietwin zwang auch 1143 die Mönche von Alpirsbach zur Zurückgabe des Hauptes des hl. Justus174.
Diese Vorgänge benutzten die Lenzburger Grafen und die Schwyzer, um den alten Streit wegen den Alpen und Weiden zu erneuern. Abt und Vogt einigten sich und wandten sich an den König, der am 8. Juli 1143 zu Straßburg das Urteil von 1114 zu Gunsten des Klosters erneuerte175. Der von Kaiser Friedrich I. aufgestellte Gegenpapst Viktor IV. bestätigte den 18. März 1161 die Gründung von Fahr; ein Zeichen, daß Einsiedeln im Kampfe der Hohenstaufen mit dem Papsttum auf Seite des Kaisers stund176.
Erwähnenswert aus der Regierungszeit dieses Abtes ist noch, daß er 1155 das am Bodensee gelegene Landgut Maurach an die Abtei Salem veräußerte, um dafür ein bequemer gelegenes Gut zu erwerben177. Um 1160 übertrug er ein Kastell auf dem St. Michaelsberg bei Riegel i. Br. an den zähringschen Dienstmann Wernher v. Roggenbach178. Unter ihm wurde auch den 5. Dezember 1150 die St. Nikolauskapelle zu Freienbach durch Bischof Hermann I. von Konstanz eingeweiht179.
In den Annales Einsidlenses ist leider das Todesjahr des Abtes weggeschnitten worden. Daraus aber, daß der Eindringling in die Abtei, Warin, am 28. Februar 1173 die Abtei ein Jahr und vier Monate inne hatte, ergibt sich der November des Jahres 1171180. Der Todestag war laut dem Nekrologium von Hermetschwil181 der 15. November, was zu obiger Angabe stimmen würde. Der Liber Heremi gibt den 18. November 1171 an182.
Nach dem Tode Wernhers wählten die Mönche in gewohnter Weise den neuen Abt. Der Vogt des Klosters, Rudolf von Rapperswil, und die Ministerialen waren aber damit nicht einverstanden, da sie nicht gehört worden waren. Sie überfielen darum das Stift, verwundeten einige der Insaßen, andere, darunter der neugewählte Abt, flohen und suchten König Konrad III. auf, der damals gerade in Konstanz weilte. Die Übeltäter wurden ihres Frevels überführt und entgingen nur mit knapper Not der Todesstrafe. Der neue Abt fand am 10. April 1142 seine Bestätigung durch den König und wurde zwei Tage später, am Palmsonntag, durch Kardinal Dietwin auf der Reichenau benediziert173. Kardinal Dietwin zwang auch 1143 die Mönche von Alpirsbach zur Zurückgabe des Hauptes des hl. Justus174.
Diese Vorgänge benutzten die Lenzburger Grafen und die Schwyzer, um den alten Streit wegen den Alpen und Weiden zu erneuern. Abt und Vogt einigten sich und wandten sich an den König, der am 8. Juli 1143 zu Straßburg das Urteil von 1114 zu Gunsten des Klosters erneuerte175. Der von Kaiser Friedrich I. aufgestellte Gegenpapst Viktor IV. bestätigte den 18. März 1161 die Gründung von Fahr; ein Zeichen, daß Einsiedeln im Kampfe der Hohenstaufen mit dem Papsttum auf Seite des Kaisers stund176.
Erwähnenswert aus der Regierungszeit dieses Abtes ist noch, daß er 1155 das am Bodensee gelegene Landgut Maurach an die Abtei Salem veräußerte, um dafür ein bequemer gelegenes Gut zu erwerben177. Um 1160 übertrug er ein Kastell auf dem St. Michaelsberg bei Riegel i. Br. an den zähringschen Dienstmann Wernher v. Roggenbach178. Unter ihm wurde auch den 5. Dezember 1150 die St. Nikolauskapelle zu Freienbach durch Bischof Hermann I. von Konstanz eingeweiht179.
In den Annales Einsidlenses ist leider das Todesjahr des Abtes weggeschnitten worden. Daraus aber, daß der Eindringling in die Abtei, Warin, am 28. Februar 1173 die Abtei ein Jahr und vier Monate inne hatte, ergibt sich der November des Jahres 1171180. Der Todestag war laut dem Nekrologium von Hermetschwil181 der 15. November, was zu obiger Angabe stimmen würde. Der Liber Heremi gibt den 18. November 1171 an182.
Professbucheintrag