Abt Gero (1101 – 1122)
Abtbuch-Eintrag
Gero (1101-22)135. Während Bonstetten (S.194) diesen Abt aus dem Geschlechte der von Altbüron abstammen läßt, nennt ihn der Liber Heremi einen Bruder des Grafen Ludwig von Froburg, den er auch zum Jahre 1110 unter den Wohltätern des Stiftes aufführt136. An die Abtei kam Ger, wie ihn die Annalen nennen, 1101137.
Heinrich V. bestätigte ihm den 2. Oktober 1111 in Straßburg die Freiheiten und Besitzungen des Stiftes138. Schon drei Jahre später sah er sich gezwungen, die Hilfe des Königs gegen die Nachbaren des Klosters, die Schwyzer und die Lenzburger Grafen anzurufen, die in das Gebiet des Gotteshauses vorgedrungen waren. Damit stehen wir am Anfang des Marchenstreites, der durch zweieinhalb Jahrhunderte hindurch dauerte und das Gotteshaus nach innen und außen aufs empfindlichste schädigte139. Das königliche Gericht entschied den 10. März 1114 zu Gunsten des Stiftes und legte die Grenzen des Stiftsgebietes erneut fest (diesmal wurde im Westen ausdrücklich die Biber als Grenze angegeben)140. Ob diese Kämpfe in einem gewissen Zusammenhang mit den kirchenpolitischen Kämpfen des Königs stehen, muß dahingestellt bleiben; Einsiedeln scheint davon sowohl unter Heinrich IV. wie Heinrich V. verschont geblieben zu sein. Seine Stellung war eben lange nicht so bedeutend und so exponiert, wie z. B. die St. Gallens.
Abt Gero betätigte sich trotz dieser Ungunst der Zeiten als Bauherr. Er erstellte die Kapelle zu Ehren der beiden hl. Johannes, die Bischof Ulrich I. von Konstanz einweihte141. Ebenso baute er, Bonstetten zufolge, «die Silbrugk, die der gemain man des Deufelsbrugk haisset»142.
Mit dem Kloster Gengenbach (Baden) ging Abt Gero eine geistliche Verbrüderung ein143. Umgekehrt setzte es mit dem Kloster Alpirsbach (Württemberg) Streitigkeiten ab, da Mönche von dorten, die unter Gero eine Zeitlang in Einsiedeln sich aufhielten, bei ihrem Wegzuge das Haupt des hl. Justus heimlich mit sich nahmen, das sie erst 1143 wieder zurückgaben144.
Abt Gero starb im Jahre 1122145. Als Todestag wird in den Fragmenta incerta146 der 3. Februar angegeben; auch der Liber Heremi gibt diesen Tag an147.
Heinrich V. bestätigte ihm den 2. Oktober 1111 in Straßburg die Freiheiten und Besitzungen des Stiftes138. Schon drei Jahre später sah er sich gezwungen, die Hilfe des Königs gegen die Nachbaren des Klosters, die Schwyzer und die Lenzburger Grafen anzurufen, die in das Gebiet des Gotteshauses vorgedrungen waren. Damit stehen wir am Anfang des Marchenstreites, der durch zweieinhalb Jahrhunderte hindurch dauerte und das Gotteshaus nach innen und außen aufs empfindlichste schädigte139. Das königliche Gericht entschied den 10. März 1114 zu Gunsten des Stiftes und legte die Grenzen des Stiftsgebietes erneut fest (diesmal wurde im Westen ausdrücklich die Biber als Grenze angegeben)140. Ob diese Kämpfe in einem gewissen Zusammenhang mit den kirchenpolitischen Kämpfen des Königs stehen, muß dahingestellt bleiben; Einsiedeln scheint davon sowohl unter Heinrich IV. wie Heinrich V. verschont geblieben zu sein. Seine Stellung war eben lange nicht so bedeutend und so exponiert, wie z. B. die St. Gallens.
Abt Gero betätigte sich trotz dieser Ungunst der Zeiten als Bauherr. Er erstellte die Kapelle zu Ehren der beiden hl. Johannes, die Bischof Ulrich I. von Konstanz einweihte141. Ebenso baute er, Bonstetten zufolge, «die Silbrugk, die der gemain man des Deufelsbrugk haisset»142.
Mit dem Kloster Gengenbach (Baden) ging Abt Gero eine geistliche Verbrüderung ein143. Umgekehrt setzte es mit dem Kloster Alpirsbach (Württemberg) Streitigkeiten ab, da Mönche von dorten, die unter Gero eine Zeitlang in Einsiedeln sich aufhielten, bei ihrem Wegzuge das Haupt des hl. Justus heimlich mit sich nahmen, das sie erst 1143 wieder zurückgaben144.
Abt Gero starb im Jahre 1122145. Als Todestag wird in den Fragmenta incerta146 der 3. Februar angegeben; auch der Liber Heremi gibt diesen Tag an147.
Professbucheintrag